Wir werden niemals allein sein – Mehrsprachiges Gedicht

Wir werden niemals allein sein
Mehrsprachiges Gedicht
Der Mensch ist allzu oft überheblich, weil er glaubt, alles allein schaffen zu können. Indem er sich ständig in den Vordergrund stellt, erhebt er sich auf einen Platz, der ihm nicht zusteht. Mitunter aber fürchtet er, allein gelassen zu werden und sich selbst überlassen zu sein, wie ein Schiffbrüchiger, der den Wellen in einem stürmischen Meer ausgeliefert ist. Zwei Seiten derselben Medaille – der der Illusion.
Wenn er jedoch aus diesem Schlaf erwachen, sich aus der Lethargie befreien und Bewusstsein erlangen würde, dann würde er beginnen, sich umzusehen und andere zu erkennen, die – wie er oder sie – denselben Weg gehen, in dieselbe Richtung. Und so würden sie erkennen, dass sie nie wirklich allein waren und dass der Weg, den es zu gehen gilt, in Wahrheit eine kurze Reise nach innen ist.
Vielleicht lässt sich das mit der Geschichte eines Ritters vergleichen, der, bewaffnet mit Helm, Rüstung und Schwert, den gefährlichen Wald durchquert, gegen Monster kämpft und sie besiegt, um schließlich das Schloss zu erreichen, wo im Turm seine Prinzessin gefangen gehalten wird – und er befreit sie.
Märchen, Mythen und Geschichten – mehr als wir glauben – bergen eine Wahrheit, die erkannt, enthüllt und gelebt werden will. Inspirierte Autoren haben sie immer erzählt, und sie selbst wurden von einem einzigen, wahren Autor geführt.
Darum: Wir werden niemals allein sein.
Wir werden niemals allein sein
In jedem von uns
schlägt ein Herz
vom Anfang bis zum Ende
unserer Tage.
In dieser geheimen Kammer
wohnt der göttliche Funke,
die Intelligenz,
das Wort und
die Hoffnung.
Wohin wir auch gehen, wo immer wir sind,
tragen wir alles stets in uns,
verschlossen, beschützt und bewahrt
wie ein Schatz
in einer Truhe.
In der Dunkelheit der Nacht,
mitgerissen von einem stürmischen Meer,
betäubt vom eisigen Wind
und den Ereignissen des Alltags,
gehen wir weiter,
immer vorwärts,
ohne zurückzublicken,
und werden auf dem Weg erkennen,
dass wir niemals allein gewesen sind.
Florenz, 07.03.2025, 15:11 Uhr
Bild: Leonardo Sani
https://www.leonardosani.com/
📚 Poeticando finanziert sich selbst durch die Werbung für seine Bücher.
Unterstütze dieses Projekt, indem du das Buch kaufst, aus dem dieses Gedicht stammt:
👉 Jetzt auf Amazon kaufen
brasil deutsch english español filastrocche firenze français i miei libri italiano maurizio de cicco nederlands poesie poesie multilingue poeticando portugues siena 日本語